Warum Sie jetzt Ihre Altersvorsorge unter die Lupe nehmen sollten
Die Zeit der langen Abende auf dem Balkon oder der Terrasse geht zu Ende – mit dem Herbst kommt die Zeit der großen Checks. Haus, Heizung, Garten und Auto wollen jetzt überprüft werden, bevor es kalt wird. Und was ist mit Ihren Finanzen? Die sollten Sie jetzt auch checken. Denn Sie wollen doch nicht, dass Ihr Vermögen schwindet wie das abendliche Licht oder die sommerlichen Temperaturen, oder?
Warum ist das so wichtig? Wo Sie doch schon alles gut in Lebens- oder Rentenversicherungen oder auf dem Tagesgeldkonto untergebracht haben? Genau deshalb. Denn das könnte dafür sorgen, dass Sie bei der Altersvorsorge die Nachsicht haben. Wir haben ein paar Hintergründe für Sie aufbereitet.
- Keine Zinsen für Anleihen
Bitte auch weiterlesen, wenn Sie selber keine Anleihen haben. In dem Moment, in dem Sie eine Lebens- oder Rentenversicherung haben, betrifft es Sie nämlich trotzdem. Denn dort hinein investieren die Versicherer. Dank Nullzinspolitik und vermehrter Geldausgabe sind diese jedoch nicht mehr profitabel. Rund 25 Prozent der Versicherungsgesellschaften liegen unter der Solvenzquote. Das Ergebnis: Sie kommen nicht mehr an Ihre Zinsen. Das, was Sie jahrelang eingezahlt haben, verliert an Wert.
Lesen Sie dazu gern auch unseren Beitrag, der sich mit dem Anlagemodell der Versicherer befasst.
- Kein Mitspracherecht
Wir bleiben noch mal beim Thema Anleihen. Die haben nämlich abgesehen von ihrer unerfreulichen Zinsbilanz noch eine andere Tücke. Seit 2013 enthalten alle neuen Staatsanleihen der Euro-Zone eine „Collective Action Clause“, zu Deutsch „Kollektive Handlungklausel“. Mit der CAC können die Staaten künftig die Rückzahlung von Schulden verweigern, selbst wenn der einzelne Sparer dem nicht zustimmt. Der Schuldenschnitt Griechenlands ist ein Beispiel für diese – sorry, man kann es nicht anders nennen: – Teilenteignung der Sparer. Banken, Versicherungen und staatliche Versorgungswerke stimmten einer Umschuldung zu, holten sich das Geld später über die EZB oder Kreditausfallversicherungen zurück. Auf der Strecke blieben die Privatanleger, die über ihre Versicherungen investiert waren. Völlig legal.
- Keine Garantie für Auszahlungen
Haben Sie eine Versicherung mit Garantiezins? Obacht: Der steht nur auf dem Papier. §314 im Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) besagt: „Alle Arten von Zahlungen, besonders Versicherungsleistungen, Gewinnverteilungen und bei Lebensversicherungen der Rückkauf oder die Beleihung des Versicherungsscheins sowie Vorauszahlungen darauf, können zeitweilig verboten werden.“ Die Zahlung aus der Versicherung kann also eingestellt werden. Aus jedweder Versicherung übrigens. Während Sie fröhlich weiter Beiträge zahlen müssen. Wollen Sie sich diesem Risiko aussetzen?
- Keine Sicherheit
Kennen Sie das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz? Es erlaubt systemrelevanten Banken, im Krisenfall Einlagen von Privatpersonen und kleinen und mittelständigen Unternehmen“, die über 100.000 Euro betragen einzuziehen. Das beinhaltet Fest-, Termingelder und Sparguthaben. Wenn es hart auf hart kommt, ist das mühsam angesparte Kapital also weg. Ein cleverer Schachzug, der vermeiden kann, dass der Staat für Bankenrettungen aufkommen muss. Wobei – „der Staat“ sagt sich ja auch immer so leicht hin. Hinter dem Staat steht natürlich immer der Steuerzahler. Also Sie. So oder so: Sie werden zur Kasse gebeten. Sich von Banken abhängig zu machen, ist vor dem Hintergrund aber noch gefährlicher.
Deshalb unser Tipp:
Beziehen Sie die Überprüfung Ihrer Altersvorsorge in die allgemeinen Herbst-Checks mit ein. Wir wollen keine Panik verbreiten, aber es schadet auf keinen Fall, einmal im Hinblick auf Rentabilität und Flexibilität durch Ihre vorhandenen Lebens- oder Rentenversicherungen oder anderen klassische Vorsorgeprodukte zu gehen. Wenn Sie dabei Unterstützung benötigen, sprechen Sie uns gern an.